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Einmal
Gmünd hin und zurück im Januar 2009
(mit kleinen Umwegen) |
Hier mein Kurzbericht einer (dank zweier Interrail-Freifahrttage) eiligst geplanten Rundfahrt durchs Land des guten Bieres.
Insbesondere letzteres war in preislicher Hinsicht nach zwei Wochen Skandinavien ein mittlerer -aber sehr positiver- "Kulturschock" ...
22.01.2009: Los ging's mit der ersten Frühverbindung ab Dresden, dem EN
457. Leider sammelte dieser im Raum Ústí fünfundzwanzig Minuten Verspätung,
so daß der ohnehin knappe Anschluß (mit Metronutzung) zum R 1246 futsch war.
Auch der Zeitpuffer in Holešovice schmolz auf Grund einer plötzlich
streikenden Knödelpresse dahin. Glücklicherweise der einzige Streik während
dieser Tour. Mit Hilfe des mitgeführten Kursbuchs (Danke CD, das es dieses noch
als Druckexemplar gibt) wurde kurzfristig umdisponiert und die Route über die
KBS 172 gelegt, die mit ihrem Nostalgieverkehr im Sommer auffällt. Direkt
spektakulär fand ich diese Strecke nicht, eben eine nette kleine Nebenstrecke.
Am ehesten erwähnenswert die Spitzkehre in Liteň. In Lochovice dann
Umstieg zur derzeitigen "Kultstrecke" in Richtung Písek, 749 008 zog
den R 1248, der kreuzende Os 7905 war ein 842er.
Jince bestätigt die sonst
typische DB-Regel:
"Bekommt Dein Stw neue Fenster möchtest Du Dich langsam um einen neuen
Arbeitsplatz kümmern".
Dort stand/rangierte 742 399 mit einigen Holzwagen. In Bratkovice wurden die
ersten Fotografen gesichtet, bei der teilweise dicken Suppe da draussen war ich
aber recht froh im warmen Zug zu sitzen. Příbram wieder Bardotka-Kreuzung,
am 1249 hing die Nummer 180. In Čimelice die nächste Kreuzung, wieder ein
842. Kurz vor Písek dann der neue Haltepunkt Dobešice, der laut Aushang wohl
seit dem 7.1.2009 in Betrieb ist. In Písek konnten neben der kreuzenden 749 170
u.a. 709 001-2, 210 036-0 und 704 003-3 in "bestem Gegenlicht" beim
Rangieren beobachtet werden.
Nach der Einfahrt des 814 027 als
Os 8410 Tábor - Ražice
ging es dann mit 814 051 über die
Strecke 201 nach Tábor. Ich glaube diese Strecke hat noch etwas fotografisches
Potential, teilweise Formsignale, ein paar schöne Empfangsgebäude, aber
vermutlich recht eintöniger Fahrzeugeinsatz? Einfahrt in Tábor dann wie in
Tschechien gewohnt auf ein besetztes Gleis, keine Ahnung, wie sie das der auch
recht modern erscheinenden Sicherungstechnik klar machen.
Anschließend ging's mit dem R 643 bis Veselí n.Luž., dort wieder Umstieg zur
-wie üblich- sehr gut geheizten Brotbüchse. Weiter über die
recht schnurgerade verlaufende 226 gen Süden. Hier erwähnenswert einige
Schrankenposten mit mehreren zu bedienenden BÜ. In Třeboň Kreuzung
mit dem 8718, bespannt von der hundersten Bardotka (749 100). Der Os 8720 war
dann wieder ein 810er, der uns in Suchdol begegnete. Pünktlich um 17.42 endete
die Fahrt im noch "Grenzatmosphäre" ausstrahlendem Bahnhof České
Velenice.
Nach der Quartierbeschaffung nochmal ein kurzer Abstecher mit R 361 und Sp 1760
nach Gmünd. Die dortige Wendezeit der 749er von 9 Minuten hat vermutlich die ÖBB
geplant. So hatten die anwesenden englischsprachigen Eisenbahnfans ihre liebe
Not eine passable Nachtaufnahme von der Lok zu machen. Ich habe es vorgezogen
dem Sound der Maschine zu lauschen.
Den Tag abschließend ging es zu eingangs erwähntem "Kulturschock",
fast schade, daß an diesem nasskaltem Abend der Durst nur für zwei halbe Liter
Gambrinus a 20 Kronen reichte. Auch in der besuchten Kneipe waren wieder Engländer
zu Gast, gab es in diesen Tagen eventuell mal wieder eine Lok- oder Wagenübergabe
in der ŽOS?
23.01.2009: Angesichts des im Hotel nicht möglichen Frühstücks und der
(für mich) wahrscheinlich letzten Chance in einem weitgehend fahrleitungslosem
Bahnhof České Velenice zu fotografieren wurde die ursprüngliche Planung
etwas modifiziert. Allerdings war das Wetter auch alles andere als
fotografenfreundlich, wirklich vorzeigbare Bilder sind äußerst rar. Es waren
u.a. 749 100 (am 8707), 771 183-1 (an einem Nahgüter, oder gar ein GmP?)
sowie 797 706-9 und 740 575-6 im "Elektrifizierungsdienst" zu sehen.
Den Sp 1761 brachte die komplett orange lackierte 749 252 nach Gmünd um wenige Minuten später mit "meinem" R 360 zurückzukehren.
Die nun bis České Budějovice
benutzte Franz-Josefs-Bahn
(FJB) ist praktisch nur im Abschnitt bis Nové Hrady noch im altem Zustand,
allerdings stehen auch dort schon die ersten OL-Masten. Schönes Beispiel für
die EU-geförderte Eisenbahn ist der Hp Nová Ves, der zwar mit einer vollständigen
Einmauerung in Lärmschutzwänden glänzt, aber dessen Neubaubahnsteig mit drei
Wagen Nutzlänge für unsere fünf Wagen doch etwas knapp ist. Aber immerhin hält
der Zug dort trotzdem noch, in Deutschland hätte das Eisenbahn-Behinderungs-Amt
vermutlich diesem "Sicherheitsrisiko" bereits ein Ende gesetzt.
In České Budějovice dann Umstieg zum R 640 über die KBS 220 in
Richtung Prag. Eine weitgehend eingleisige aber elektrifizierte (und ebenfalls
zur FJB zählende) Hauptbahn mit relativ viel Verkehr und teilweise noch recht
nostalgischer Sicherungstechnik (Gruppen-Formausfahrsignale z.B. in Sudoměřice
u Tábora und Votice) dürfte für den Eisenbahnfan auch recht interessant sein.
In Prag dann ein Schnellumstieg zum Masarykovo Bahnhof. Wenn man den Weg kennt
ist das in knapp zehn Minuten zu schaffen. Im Masaryk-Bahnhof entdeckte ich übrigens
einen kleinen "Zeitungs-Kiosk" von www.pragomodel.cz,
leider blieb kaum Zeit zu einer eingehenderen Betrachtung der ausgelegten
Ansichtsexemplare. In einem modernisiertem Mittelwagen einer 843/943-Kombination
erreichte ich dann den Bahnhof Hostivice, wo bereits eine Brotbüchse zur Fahrt
über den "Prager Semmering" bereitstand. Offensichtlich geht dessen
Streckenführung inzwischen etwas an den Verkehrsbedürfnissen vorbei, ich war
der einzige "zahlende" Fahrgast im Os 25903. Lediglich ein Eisenbahner
vermutlich auf Dienstheimfahrt nutzte auch diesen Zug. Leider sind auch auf
dieser Strecke die Bahnhöfe bzw. Haltepunkte in recht schlechtem Zustand, da
habe ich in der tschechischen "Provinz" schon wesentlich gepflegtere
Anlagen (ohne Müll in jeder Ecke) gesehen. Nach einer bedarfshaltlosen Fahrt
durften wir dann etwa 5 Minuten am "Westbahnsteig" von Praha-Smichov
abstehen um pünktlich um 14.10 im Hauptbahnhof am Kopf-Bahnsteig 1a anzukommen.
Anschließend der übliche Metro-Transfer nach Praha-Holešovice. Mit wenigen
Minuten Plus brachte die ÖBB 1216 235 den EC 172 bis Holešovice.
Ich konnte mir ein gemütliches Plätzchen
in einem merkwürdig leerem Wagen sichern bis mir die tschechische Schaffnerin
klar machte, daß dieser wegen eines Schadens ausgesetzt werden muß. Diese
Rangieraktion verschaffte der "Windbohne" 30 Minuten Verspätung, die
bis Dresden auch nur um wenige Minuten gekürzt wurden. Mit einem Sprint
hinunter in die Mittelhalle reichte es trotzdem noch zu meinem geplantem Anschluß
und so war ich nach über 1000 Kilometern wieder zu Hause.
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